Cochlea-Implantate-Geschäft
Vertrauensvolle Zusammenarbeit
Enhui Dai reicht Dr. Jianxin Qiu die Hand. Dann antwortet die Sechsjährige fröhlich auf alle Fragen des Arztes. Nur der Soundprozessor über dem rechten Ohr des Mädchens verrät, dass Enhui ein Cochlea-Implantat trägt. Seit ihr Dr. Qiu vor vier Jahren das Implantat der Sonova Marke Advanced Bionics eingesetzt hatte, kommt Enhui regelmässig zur Nachsorge. Der 56-Jährige leitet die Hals-Nasen-Ohrenklinik am Ersten Krankenhaus der Medizinischen Universität der Provinz Anhui in der Stadt Hefei. Der renommierte Arzt ist einer der führenden Experten für Cochlea-Implantate in China. Zu seinen Terminen kommt auch fallweise Lina Yuan vom lokalen Team von Advanced Bionics dazu. Heute hat sie einen Stoffdelfin mitgebracht, den Enhui sogleich an sich drückt. Sie liebt Musik und Tanz. Einmal pro Woche singt Enhui zusammen mit anderen Kindern, die Cochlea-Implantate tragen, im «Kleinen-Delfin-Chor», der von Advanced Bionics gegründet wurde.
Ersten Krankenhaus der Medizinischen Universität der Provinz Anhui in Hefei
Das Wohlergehen der Empfänger von Cochlea-Implantaten steht für Advanced Bionics im Mittelpunkt, erklärt Teammitglied Lina Yuan: «Wir möchten wissen, wie es den Patienten nach dem Einsetzen der Implantate geht. Dazu haben wir zwei Chatgruppen gegründet, So können sich hunderte von Empfängern der Implantate miteinander austauschen und uns bei Fragen jederzeit kontaktieren.» Eine grosse Motivation für seine Arbeit ist für Dr. Qiu immer wieder die Freude der Träger von Cochlea Implantaten an ihrem neuen Leben voller Klänge und einst unhörbarer Stimmen – gerade bei Kindern. «Sie sind sehr dankbar und kommen immer wieder bei uns vorbei. Manche habe ich aufwachsen sehen, bis sie mich überragten.» Die Nachsorge für die Empfänger sei ebenso wichtig wie die Beratung im Vorfeld, sagt Lina Yuan. Sie ist dafür jeden Tag im Krankenhaus. «Ich treffe Dr. Qiu oder berate Patienten, die vor ihrem Eingriff stehen.»
Die kleine Patientien Enhui Dai mit Dr. Jianxin Qiu
Dr. Qiu pflegt einen engen Austausch mit seinen Patienten und ihren Eltern. «Dr. Qiu hat uns damals gesagt, dass Enhui ein formales Sprachtraining benötigt», erzählt der Vater des Mädchens Yongqing Dai. Er meldete die Kleine sofort an. «Jetzt kann Enhui ganz frei sprechen.» Es ist ihm anzusehen, wie glücklich er darüber ist.
In rund 200 Krankenhäusern werden in China Cochlea-Implantate eingesetzt. Dr. Qiu ist mit dieser innovativen Technologie bereits seit 2005 vertraut und hat seither mehr als 800 Implantate allein von Advanced Bionics eingesetzt. Die kleine Enhui trägt den wasserdichten Neptune-Soundprozessor. «Mein Kind wird dieses Produkt sein ganzes Leben lang bei sich tragen; also wählten wir die Marke Advanced Bionics für sie aus», sagt der Vater.
«70 Prozent der Empfänger von Cochlea-Implantaten in China sind Kinder. Rund 35’000 Babys kommen dort jedes Jahr mit Hörverlust auf die Welt», erklärt Fei Liu, Country Director von Advanced Bionics. Alle Babys werden direkt nach der Geburt einem für die Eltern kostenfreien Hörtest unterzogen. Wenn dieser auf eine mögliche Hörminderung hinweist, folgt Monate später ein zweiter Test. «Deshalb werden Hörverluste bei vielen Kindern in China früh entdeckt», sagt Fei Liu. Auch Enhuis Eltern erfuhren früh, dass ihre Tochter ein Cochlea-Implantat braucht. «Wir fühlten uns erst hilflos», erinnert sich Yongqing Dai. «In unserem Umfeld gab es kein einziges Kind mit diesem Problem.» In Gesprächen mit dem Team von Advanced Bionics habe die Familie gelernt, wie ein Cochlea-Implantat funktioniert – und sich dann für den Eingriff entschieden. Advanced Bionics setzt stark auf diese Art aufklärender Beratung. Yuan ist dazu jeden Tag vor Ort im Krankenhaus und steht in regelmässigem Austausch mit Dr. Qiu.
Ein Empfänger eines Cochlea-implantats, der sich vor dem Einsatz ausführlich mit der Technologie und den verschiedenen Anbietern auseinandersetzte, ist Wei Chen. Vor zehn Jahren wurde bei dem heute 35-Jährigen Hörverlust diagnostiziert. Anfangs trug er Hörgeräte, die ihm aber kein zufriedenstellendes Hörvermögen ermöglichen konnten. Als Chen erstmals von Cochlea-Implantaten hörte, informierte er sich genau. «Ich habe mich für Advanced Bionics entschieden, da die Klänge besonders klar sind, und das System die meisten Funktionen bietet», erzählt der gelernte Koch. Die Sendespule seines Soundprozessors, die mit Hilfe eines Magneten auf der Kopfhaut haftet, ist für jeden gut zu sehen. Wei Chen trägt sie selbstbewusst mit kurz rasierten Haaren.
Erst vor zwei Monaten wurde Chens Implantat aktiviert, und schon jetzt kann er sich normal unterhalten. «Nur 18 Tage nach der Aktivierung hatte ich ein Vorstellungsgespräch und wurde für den Job ausgewählt», erzählt er – und kann es immer noch kaum glauben. In der Küche, in der er heute arbeitet, hört er alle Töne um sich herum und kann sie unterscheiden. «Früher hatte ich immer das Gefühl, dass die anderen über mich reden.» Es ist kein Wunder, dass Wei Chen heute entspannter und glücklicher ist. Zuhause versteht er seinen Sohn viel besser, Gespräche in der Familie sind kein Problem – und wenn Chen sich alleine entspannen will, hört er Musik.
In China übernehmen viele Krankenversicherungen zumindest Teile der Kosten für Cochlea-Implantate, wie Fei Liu erklärt. «In der Provinz Anhui sind es mindestens 70 Prozent.» Da aber viele Chinesen mit geringerem Einkommen nicht über eine Krankenversicherung verfügen, kaufen Chinas Provinzregierungen für nicht Versicherte Implantate und verteilen sie an die Krankenhäuser –Anbieter wie Advanced Bionics können sich so auch um diese öffentlichen Aufträge bewerben.
«Der Marktanteil von Advanced Bionics steigt seit dem Markteintritt 2003 stetig», sagt Liu zufrieden. Die Zusammenarbeit mit Dr. Qiu sei von Beginn an sehr eng gewesen. «Als wir hier mit den Cochlea-Implantaten anfingen, gab es noch keine Schnellzüge und es hat etwas länger gedauert, nach Anhui zu kommen», erinnert sich der Arzt. «Trotzdem war Advanced Bionics schon damals immer bereit, uns hier mit Personal vor Ort zu unterstützen.»